Zu sechst haben sie sich von der Chapel Fürth aus auf das Abenteuer Äthiopien gemacht. Das Ziel: unsere lokalen Initiativen vor Ort zu besuchen, zu sehen, was wo nottut, ins Gespräch zu kommen und auszuloten, wie wir weiter unterstützen können. Und kein Reiseplan, keine Packliste, nicht einmal die Erfahrungsberichte unserer comPASSION Family konnte sie auf das vorbereiten, was sie auf der Reise zu den Kara erwartete. Aber deshalb nennt man es ja auch Abenteuer, oder nicht? Sich einzulassen auf das Unplanbare, dem Unbekannten offen entgegenzugehen und mit einer großen Portion Gottvertrauen im Gepäck, das Beste zu hoffen und manchmal auch daraus zu machen. Und genau das tat unser „In-Your-Shoes“- Team auch.
Zwischenstation Addis Abeba und Jinka
Den ersten tiefen Atemzug unter afrikanischem Himmel nahmen sie am Bole Airport, einem der umtriebigsten Flughäfen Afrikas. Dann hieß es ein paar kurze Eindrücke des bunten Treibens in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba aufzunehmen, bevor es schon am nächsten Tag weiter nach Jinka, einer Kleinstadt im Südwesten Äthiopiens ging. Hier warteten Familie Kosubek und Dynamis-Partner Abraham bereits mit Geländewagen und Ausrüstung. Denn das Dorf der Karas, zu dem man wollte, liegt abseits jeglicher Touristenrouten tief im Buschland um den Omo River. Für die Fahrt dorthin und dem Outdoor-Aufenthalt in Zelten gab es noch eine Menge zu organisieren, Vorräte einzukaufen und Material zu beschaffen. Und last-not-least galt es noch, das Boardinghouse-Projekts in Jinka zu besuchen.
Vision Jinka Boardinghouse
Abraham zeigte das Gelände, auf dem die Vision des Jugendzentrums wahr werden soll. Der Brunnen ist angelegt und schafft mit der Wasserversorgung die grundlegende Voraussetzung für das Projekt. Doch - kaum zu glauben, bei der Vorstellung von einem Afrika, in dem Dürrekatastrophen regelmäßig unzählige Leben fordern - die extremen Regenfälle des vergangenen Jahres setzten immer wieder Fundamente unter Wasser, weichten Böden auf und verzögerten so den geplanten Baufortschritt. Sobald der Grund trocken genug ist, soll es jedoch weitergehen.
Aufbruch nach Kara Duss
Eine vorerst letzte Nacht unter festem Dach und dann startete unser Team die Off-Road-Tour zum abgelegenen Dorf Kara Duss. Die brüchige Asphaltstraße wurde bald zur buckeligen Gravel Road und schließlich zur staubigen Sandpiste. Das zumindest war die Erwartung, die Realität dagegen waren vom Regen aufgeweichte Pisten voller Matsch und Schlamm. Irgendwann kam es wie es kommen musste. Die Wagen blieben stecken. Alles Schieben und Ziehen war vergebens und an einer spontanen Zeltnacht im afrikanischen Busch ging kein Weg vorbei. Echt abenteuerlich. Am nächsten Morgen, nach viel Gebet und mit der tatkräftigen Unterstützung einiger junger Karas, die vorbeigekommen waren, gelang dann mit vereinten Kräften der Befreiungsschlag. Die Autos waren wieder fahrbereit und das Team erreichte schließlich Kara Duss.
Bei den Kara
Fast sechs Tage verbrachte unser Team bei den Kara in Duss. Sie schliefen in Zelten, tranken Wasser aus dem Omo River (nachdem es durch die selbstgebaute Filteranlage gereinigt war) und duschten unter freiem Himmel. Sie kochten und aßen mit den Kara, spielten zusammen Fußball, sangen mit ihnen, erzählten Geschichten aus der Bibel, beteten miteinander, kurz: lernten sich ein Stück weit kennen, verstehen und respektieren. Eine einzigartige Erfahrung, die nur Familie Kosubek zu verdanken ist. Denn AnnMarie, Andreas und ihre Kinder haben viele Jahre hier gelebt und gewirkt. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kara wurde schließlich sogar mit der Aufnahme in den Kara-Stamm gewürdigt - ein Vertrauens- und Respektsbeweis, der kaum einem Fremden zuteilwird.
Es waren Tage mit vielen bewegenden Momente im Kleinen, im persönlichen Miteinander; ein ganz großer war jedoch die außergewöhnliche und tief bewegende Kinovorstellung des Jesus-Films in der Stammessprache der Kara. Ja, richtig gelesen: unser Team inszenierte großes Kino mitten im afrikanischen Busch! Und es brauchte weder Dolby Surround noch Love Chairs oder Popcorn. Die Geschichte Jesu auf einem Tuch als Leinwand projiziert und ihre Nachvertonung durch Kara-Freunde – eine fantastische Leistung und ein absolutes Novum - genügten, um die Botschaft zu vermitteln. Einfach genial!
Zum Abschied unseres Teams richteten die Kara noch ein großes Fest aus. Vier Ziegen schlachteten sie, um die gemeinsame Zeit und die entstandenen Verbindungen zu feiern. „Ein intensiver, wertvoller Abend, der sowohl bei unseren Kara-Freunden und bei uns zum weiteren Nachdenken für die Zukunft angeregt hat“, sagte Tim. Und so verabschiedeten sich am nächsten Tag Fremde wie Freunde und kehrten wenige Tage später mit Begegnungen und Erlebnissen nachhause zurück, die sicher noch lange nach- und hoffentlich noch vieles bewirken werden.
Spannend. Und wozu das alles?
Mit der Vision für das Jinka Bardinghouse und der Hilfe für die Kara unterstützt Dynamis praktisch und konkret Projekte in Äthiopien. Doch wir haben es uns auch auf die Fahne geschrieben, Brücken zu bauen zwischen Ländern, Kulturen und Menschen für mehr Verständnis und Respekt und aus einer Motivation heraus, die in unserem Glauben gründet. Deshalb - und nicht aus schierer Abenteuerlust - liegen uns Reisen wie diese so sehr am Herzen.
Du willst tiefer eintauchen in die Zeit, die unser Team in Äthiopien verbracht hat oder Eindrücke anderer In-Your-Shoes-Reisen gewinnen? Dann besuche uns auf Instagramm. Hier findest du mehr dazu.
Schulpaten gesucht! Du willst ganz praktisch helfen? Unser Team sucht seit der Rückkehr nach Deutschland dringend Schulpaten für mehrere Kara-Mädchen. Die Mädchen wollen die Schule in Jinka besuchen, doch das ist ihnen nur mit finanzieller Unterstützung möglich. Interessiert? Dann nimm Kontakt zu uns auf. Wir zeigen dir gern, wie du helfen kannst.
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